GRÜNER FINGER Haseniederung Süd-Ost


 

 

 

Lage

 

 

Die Hase ist seit jeher prägend für das Stadt- und Landschaftsbild Osnabrücks und namensgebend für den Grünen Finger Haseniederung Süd-Ost. Dieser umfasst die Hase und ihre Aue in den östlichen Stadtteilen Lüstringen, Voxtrup und Fledder. Er stellt die landschaftliche Verbindung zur östlich angrenzenden Nachbargemeinde Bissendorf her. Im nordöstlichen Bereich geht er direkt in den angrenzenden Grünen Finger Lüstringen über – der Übergang zwischen beiden Grünen Fingern ist hier fließend.

Der Weg dorthin

 

 

„Immer der Hase nach“ lockt der Haseuferweg: Abseits von Hauptverkehrsstraßen lässt sich die Haseniederung in wenigen Minuten mit dem Rad oder zu Fuß von der Innenstadt aus erreichen. Der abwechslungsreiche Weg führt teils durch Grün- und Parkanlagen wie den Hasepark, teils schlängelt er sich eng zwischen Hase und Bahngleisen hindurch bis hin zur Schellenbergbrücke. Ein Abstecher auf die querende Brücke lohnt sich: Von hier lässt sich nicht nur ein Blick auf das rege Treiben des Güterbahnhofs werfen, sondern auch ein kräftiger Luftzug spüren, der dank der Frischluftleitbahn des Grünen Fingers hier die östlichen Stadtteile und die Innenstadt erreicht. Von Lüstringen / Gretesch und Voxtrup aus bietet die Sandforter Straße einen guten Einstieg in den Haseuferweg.

Erleben

 

 

Wasser ist ein zentrales Element im Grünen Finger Haseniederung Süd-Ost. Denn neben der Hase durchziehen die davon abzweigende Klöckner Hase sowie der Röthebach und Belmer Bach als auch der Huxmühlenbach und Sandforter Bach das Gebiet. In Düstrup befindet sich am Rand des durch Extensivgrünland und Wald geprägten Wasserschutzgebiets auch das Wasserwerk, das den Osnabrücker Süden und Osten mit Wasser beliefert.
Besonders gut erlebbar wird das kühle Nass an der Wassertreppe im Bereich der Gleisunterführungen des Haseuferwegs. Hier teilt sich die Hase in den geradlinig verlaufenden Hasekanal parallel zur Bahnlinie nach Hannover und die Klöckner Hase, die naturnah zurückgebaut den Hasepark durchfließt. Umgeben von Libellen, Wasservögeln und mit Blick auf vorbeiziehende Fische lässt sich hier am Einstieg in den Grünen Finger an heißen Tagen gut verweilen. Vorbeifahrende Züge und nahegelegene Industrieanlagen bilden einen spannenden Kontrast zur naturnahen Idylle.

Künstlerische Impressionen

© Almuth Bennett

Fun Fact

 

 

Gleich hinter der den Haseuferweg querenden Brücke der A33 weitet sich die Haseaue. Der Fluss wird beiderseits begleitet von Grünland, Kleingewässern, Ufergehölzen und kleinen Wäldchen. Folgt man dem Belmer Bach, der hier in die Hase mündet, so mischt sich unter das beruhigende Plätschern des Wassers das Geräusch von elektrischem Knistern und Knacken: Das große RWE-Umspannwerk rückt ins Sichtfeld. Als im Jahr 2010 Starkregen und Unwetter zu hohen Überschwemmungen im Stadtgebiet führten, drohte die gesamte Anlage zu überfluten. Doch dank der Hase und ihrer noch verbliebenen, unbebauten Auen konnte das Wasser zurückgehalten und somit verhindert werden, dass die Stromversorgung vieler tausend Menschen aus Osnabrück und der Region gekappt wurde. Überschwemmungen und Starkregen werden im Zuge des Klimawandels weiter zunehmen. Die unbebauten Haseauen bieten nicht nur für die dort wildlebenden Tiere und Pflanzen einen selten gewordenen Lebensraum, sondern schützen die Osnabrücker Bevölkerung als wichtige Wasserrückhalteflächen vor Überflutungen und massiven wirtschaftlichen Schäden.