Wie sieht der Zeitplan aus?
Um eine zukunftsfähige Entwicklung mit gesamtstädtischer Perspektive für Osnabrück zu ermöglichen, wird das Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Produktiv. Nachhaltig. Lebendig. Grüne Finger für eine klimaresiliente Stadt“ schrittweise entwickelt. Von November 2018 bis Oktober 2021 erarbeitet das Projektteam in drei Phasen Zwischenergebnisse und diskutiert diese mit interessierten BürgerInnen und beteiligten Akteursgruppen.
In der ersten Phase (Analyse) wird in Beteiligungsformaten (Walks, Wahrnehmungswerkstätten, Bürgerbeirat, AG Politik, Workshop Landwirtschaft & Gartenbau) bestehendes Wissen und Ideen für die Zukunft gesammelt. Aus den verschiedenen Formaten heraus wird eine Schlüsselpersonengruppe zur weiteren beteiligten Bearbeitung gebildet.
Parallel dazu laufen umfassende wissenschaftliche landschaftsplanerische Raumanalysen. Es werden verschiedene Freiraumfunktionen und Nutzungen zu vier thematischen Schwerpunkten untersucht: Klimaresilienz, Sicherung der Biodiversität, Urbane Produktion und Landschaftserleben und Erholung.
Im agrarwissenschaftlichen Schwerpunkt werden nachhaltige und klimaangepasste Anbaukonzepte entwickelt und mit Kooperationsbetrieben erprobt sowie alternative, regionale Vermarktungswege initiiert.
Diese Untersuchungen werden in der zweiten Phase in Szenarien mit verschiedenen Schwerpunkten zusammengeführt und schlagen entsprechende Entwicklungsmöglichkeiten vor.
Daraus werden schließlich inhaltliche und räumliche Ziele gemeinsam mit der Schlüsselpersonengruppe priorisiert und konkrete Maßnahmen umsetzungsreif geplant.
Arbeitspakete und Projektzusammenhänge (Fachinformation)
Mit dem Projekt „Produktiv. Nachhaltig. Lebendig: Grüne Finger für eine klimaresiliente Stadt“ greifen Stadt und Hochschule Osnabrück die langjährige Problematik der Sicherung dieses städtischen Freiraumsystems auf und bringen dabei neue Impulse aus dem Binnenforschungsschwerpunkt Urbane Agrikultur ein. Das Verbundvorhaben wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Leitinitiative Zukunftsstadt gefördert.
Das Projekt ist darauf ausgelegt, die entwickelten Ansätze auf lokaler Ebene zu verstetigen
und die gewonnenen Erkenntnisse als Transferwissen für andere Städte aufzubereiten.
Produktiv: Gemeinsam mit landnutzenden Akteuren aus Landwirtschaft und Gartenbau sollen neue, alternative Betriebskonzepte und Vermarktungswege für lokal angebaute Produkte erarbeitet und im Reallabor ausprobiert werden, um die Multifunktionalität der Grünen Finger zu erhalten und die Entwicklungsperspektiven der Agrarbetriebe zu stärken.
Nachhaltig: Gemeinsam mit unterschiedlichsten Akteuren soll die Widerstandsfähigkeit der Stadt gegenüber Klimaveränderungen („Klimaresilienz“) erhöht werden, z. B. durch die partizipative Erarbeitung von Szenarien und Leitbildern und die Durchführung von gemeinsamen Aktionen und Impulsprojekten vor Ort.
Lebendig: Ko-kreative Beteiligungsformate, z. B. gemeinsame Raumerkundungen, sollen bei den involvierten Akteuren aus Politik, Stadtverwaltung und Zivilgesellschaft zu einer möglichst breiten und überzeugten Ownership für den weiteren Transformationsprozess der Freiraumstrukturen führen und ein neues Bewusstsein für die Bedeutung der Grünen Finger fördern.
Ornigramm – Übersicht der Arbeitspakete mit ihren jeweiligen Arbeitsschwerpunkten und Raumbezügen © HS Osnabrück: Hubertus von Dressler, D. Janko
AP 1: Koordination & Kommunikation
AP 2: Untersuchung von Freiraumfunktionen und Nutzungen
AP 3: Integration von Planungen und Vorhaben der Stadt
AP 4: Entwicklung und Erprobung flächengebundener Anbausysteme
AP 5: Initiierung flächenungebundener Anbausysteme
AP 6: Beteiligung von Schlüsselakteuren und Öffentlichkeit
AP 7: Entwicklung und Diskussion von Szenarien
AP 8+9: Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen und Projekten
PROZESSGRAFIK – Grüne Finger Entwicklung im Prozess © HS Osnabrück: Hubertus von Dressler, D. Janko
Die Grundvoraussetzung für die Erreichung der Projektziele ist ein integriertes, eng abgestimmtes
Vorgehen zwischen Stadt und Hochschule. Die Verbundpartner setzen dabei auf die Zusammenarbeit mit Agrarbetrieben sowie die Einbindung von Zivilgesellschaft und Politik.